Selbstliebe,  Spiritualität im Alltag

Energiearbeit und Selbstliebe Teil 2

Voraussichtliche Lesedauer von Teil 2: 12 Minuten

Bei Energiebehandlungen kommen immer wieder Klangschalen zum Einsatz.
Die Reiki-Meisterin und Energieheilerin Tina Tribukait spricht mit Barbara Nobis darüber, wie sich die Energiearbeit auf die Selbstliebe auswirken kann.
Die Reiki-Meisterin und Energieheilerin Tina Tribukait im Interview über Energiearbeit und Selbstliebe

»Mach mal dein komisches »Voodo-Zeug«

Ich schaue mir bei einer Behandlung das Energiesystem des Menschen an. Dann finde ich vorhandene Blockaden und löse sie so weit wie möglich auf. Ich weiß vorab nicht, wie fest eine Blockade ist. Das hat auch mit dem Klienten und seinem Energiesystem zu tun. Damit sich eine Blockade löst, muss der Klient dies auch wollen; er muss da mitmachen. Es gibt Leute, die legen sich bei mir auf die Liege und sagen: »Mach mal dein komisches Voodoo-Zeug. Ich weiß nicht, was es soll, aber mach du mal.« Es kommt darauf an, wie bereitwillig der Klient sein Energiesystem öffnen kann. Ich komme als Behandlerin immer an das Energiesystem eines Menschen. Allerdings machen es mir manche Klienten leicht und andere machen es mir nicht so leicht. 

Das Foto zeigt einen festlich gedeckten Tisch als Symbol dafür, sich im Kreis von lieben Menschen etwas Gutes zu tun. Den Tisch liebevoll zu dekorieren, ist ein Zeichen für Liebe und Selbstliebe.
Menschen, die ihre Selbstliebe ganz bewusst stärken wollen, sollten sich und anderen Gutes tun. Das kann ein gemeinsames Abendessen mit lieben Menschen am festlich gedeckten Tisch sein – oder ein kurzer Spaziergang im Park. Foto: Barbara Nobis

Energiearbeit zugunsten der Selbstliebe kann auch ein Abendessen bei Kerzenschein sein

Hinsichtlich des »Mach mal« kann ich nur sagen, dass es auch Blockaden gibt, die ein eigenes Bewusstsein haben. Dieses Blockaden-Bewusstsein sagt dann: »Nein, liebe Frau Tribukait, ich löse mich jetzt noch nicht auf. Das kann mit mir noch etwas dauern. Der Klient vor Ihnen auf der Liege hat in seinem Leben noch eine große Lernaufgabe vor sich.« 

Darüber hinaus muss man sich folgendes vorstellen. Die Blockaden, die in uns sind, sind ja auch von außen gekommen. Vieles lösen wir selber, indem wir beispielsweise im Wald spazierengehen oder uns ein Abendessen bei Kerzenschein gönnen. Wenn die Seele aufblüht, lösen sich viele Dinge. Manches ist jedoch vor uns selber so tief in unserem Unterbewusstsein versteckt, dass wir darauf keinen Zugriff mehr haben. Das schaffen wir nicht selber. Da ist es durchaus in Ordnung, wenn ein anderer diese unterbewusste Blockade (an)löst.

Meist ist es so, dass eine Blockade, die gelöst wurde, nicht zurückkehrt. Es gibt jedoch auch immer jene Klienten, die mir sagen, dass nach ein bis zwei Wochen sich alles wieder zum Schlechten verändert hat. Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass es nach einer Energiebehandlung schon eine leichte Veränderung zum Guten gibt. Allerdings wird jeder Mensch ja immer wieder mit denselben Dingen in seinem Leben konfrontiert. Dann ist es an dem Klienten oder der Klientin, sein Leben weiter in Richtung des gewünschten Ziels zu verändern. Neben der Energiearbeit bedarf es auch einer bewussten Entscheidung zur Selbstliebe. Dabei geht es darum, zu folgender Haltung zu gelangen: Ich bin es mir wert, gesund und glücklich zu leben. Und ich setzte mich bewusst mit all jenen Dingen auseinander, die mich davon abhalten, dieses glückliche Leben zu führen.

Energiearbeit und Selbstliebe: Energie als Bodensatz der Gefühle und Gedanken

Barbara Nobis: Lassen Sie uns noch ein bisschen über jene Menschen sprechen, die nach einer energetischen Behandlung der Ansicht sind, dass sich das belastende Phänomen nicht wesentlich verbessert hat. Kann es sein, dass diese Klienten dann nicht fähig sind, krankmachende Glaubenssätze hinter sich zu lassen? Laut der so genannten »Order of Creation« steht am Anfang der Gedanke, gefolgt von einem Gefühl, gefolgt von der Handlung. Wenn ich Sie eben richtig verstanden habe, resultiert eine Handlung jedoch nicht aus einem Gedanken, sondern aus einem Gefühl. Damit stünde das Gefühl an erster Stelle …

Tina Tribukait: Nein, nicht das Gefühl steht an erster Stelle, sondern die Energie. Diese befindet sich eine Ebene unterhalb der Gedanken. Aber sie ist der Stoff, aus denen die Gedanken entstehen. 

Die Energie ist nicht gleich dem Gefühl. Ich habe quasi als Bodensatz die Energie. Allerdings gibt es unterhalb dieser Energieebene noch subtilere Ebenen. Die Energieebene ist das Baumaterial für alles. Aus dieser Energie formt sich das jeweilige Gefühl, woraus sich der Gedanke ergibt. Handelt ein Mensch unbewusst und im Autopilot, folgen dann die Tat und irgendwann das Karma.

Die Illustration zeigt einen Kopf, umgeben von bunt leuchtenden Energien. Sie stehen für eine positive Energien. Diese führen wahrscheinlich zu Gedanken und Gefühlen der Liebe und der Selbstliebe.
Energieheilerin Tina Tribukait hält es zur Stärkung der Selbstliebe für wichtig, auf die eigene Energie zu achten. Denn: Eine positive Energie im Menschen fördert freudige, positive Gedanken und Gefühle über sich und das Universum. Foto: Depositphotos.com

Nutzen Sie Ihre Gedanken bewusst, um Ihre Gefühle und Gedanken zu beeinflussen

Anders verhält es sich, wenn wir die Gedanken bewusst einsetzen, um beispielsweise mittels Visualisierung die Gefühls- und Energieebene bewusst zu beeinflussen. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, ganz intensiv mit dem Erdkern verbunden zu sein. Dadurch entwickelt sich bei häufiger Praxis ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Dieses stärkt wiederum die Energie im Wurzelchakra. Diese Übung aus der Energiearbeit unterstützt die Selbstliebe.

Wenn sich allerdings das Energiebild eines Menschen verändert, dann ändern sich auch die Gedanken. Dabei möchte ich anmerken, dass jeder sein Energiebild ständig durch die vielen Begegnungen und Tätigkeiten verändert. Das geschieht jedoch eher unbewusst. Als Energiearbeiterin gehe ich ganz bewusst und gezielt daran, bestimmte Blockaden zu lösen. Dabei hatte ich ja bereits gesagt, dass manche Blockaden im Leben eines Klienten noch einen Zweck erfüllen. Deshalb lösen sie sich dann nicht auf. Ist die Zeit jedoch reif, kann ich die blockierte Energie wieder ins Fließen bringen. Dann verschwinden auch entsprechende Gedanken. So etwa der Gedanke, dass ich als Klient abends ein Glas Rotwein benötige, um abzuschalten. 

Energetisch schöne Menschen leuchten und ihre Energien sind im Fluss

Barbara Nobis: Sie sprachen vorhin davon, dass es Ihnen wichtig ist, Menschen zum Strahlen zu bringen. Und Sie sagten eben, dass manche Menschen energetisch schön aussehen. Wie sieht denn ein energetisch schöner Mensch aus? 

Tina Tribukait: Im Idealfall ist ein Mensch leuchtend und strahlend. Da gibt es eine Lichtachse, die vom Kopf bis zu den Knien reicht. Das können Sie sich wie eine leuchtende Röhre vorstellen. Diese wird von oben bis unten mit Licht gespeist und hat verschiedene Lichtpunkte, die wir verschiedenfarbig wahrnehmen. Diese Lichtzentren werden auch Chakren genannt. 

Im Idealfall ist es so, als hätte der Klient oder die Klienten eine Art Neonröhre in sich. Dann gibt es aber auch Menschen, bei denen diese Leuchtröhre eher einem grauen Besenstil gleicht. Das kommt von den fest sitzenden Energien. Diese versuche ich zu lösen und wieder ins Fließen zu bringen. Wenn schließlich nach einigen wenigen Sitzungen der Energiefluss im Körper eines Menschen wieder stimmt, sage ich zu meinen Klienten, dass sie mich im Moment nicht mehr bräuchten, sie sich jedoch gerne wieder melden können, wenn sie sich etwas Gutes tun wollen. Sie werden mich dann aus der Absicht der Selbstliebe aufsuchen. Außerdem gebe ich meinen Klienten zum Teil individuelle Übungen mit. 

Und immer wieder geht die Sonne auf – eine Übung zugunsten Ihrer Selbstliebe 

Barbara Nobis: Könnten Sie den Leser/-innen eine Übung aus der Energiearbeit an die Hand geben, um den Energiefluss in sich zu stärken und somit auch ihre Selbstliebe? 

Tina Tribukait: Eine der effektivsten Übungen ist es, sich mit seinem Bauchchakra zu verbinden, das auch als Solarplexus bekannt ist. Dazu legen Sie ihre Handflächen oberhalb des Nabels auf den Bauch. So können Sie die Aufmerksamkeit auf diese Körperregion lenken. Vorteilhaft ist es, wenn Sie zugleich Ihre Augen schließen und die Umgebung ausblenden. Jetzt spüren Sie bitte in Ihre Handflächen hinein. Stellen Sie sich bitte vor, da gäbe es eine Art Sonne oder Leuchtkugel.  In Gedanken vergrößern Sie diese Sonne solange, bis sie Ihren ganzen Körper einhüllt. Es fühlt sich dann idealerweise so an, als stünden Sie schließlich in einer leuchtenden Sonnenkugel.

Diese Übung wirkt sich unmittelbar auf das Energiesystem und damit auf Ihr Wohlbefinden aus. Das ist eine gute Übung, um kurz zurück zu sich zu finden. Diese Übung können Sie zwischendurch in einer Fünf-Minuten-Pause praktizieren. Sie hilft auch, wenn Sie sich beispielsweise bei der Arbeit geärgert haben. Legen Sie einfach die Hände auf den Bauch, bauen Sie sich diese Sonne auf, die Sie wärmt, Sie mit guter Energie versorgt und Sie zugleich wieder ins gute Gefühl zurückbringt. 

Das Foto zeigt eine gelbe Glaskugel vor rotem Hintergrund. Das Rot symbolisiert etwa die Wut eines anderen. Eine Technik zum Schutz ist es, sich vorzustellen, man befände sich innerhalb einer hermetisch geschlossenen Glaskugel.
Wenn Sie sich vor der negativen Energie eines streitlustigen Menschen schützen möchten, hilft eine einfache Übung: Grenzen Sie sich ab, indem Sie sich in einer Art Luftballon oder in einer Glaskugel wähnen. Zudem können Sie sich in Gedanken oder ganz real seitlich zur streitbaren Person stellen, um sich von ihr abzugrenzen. Bleiben sie dabei in einer wohlwollenden Haltung sich selbst und dem anderen gegenüber. Foto: Depositphotos.com/B. Nobis

Das eigene System bewusst vor negativen Energien schützen – Energiearbeit mit sich selbst zugunsten der Selbstliebe

Barbara Nobis:  Sie sagten vorhin, dass sich einige Klienten bei der Behandlung (unbewusst) energetisch verschließen. Damit wird es dann schwieriger, jene Blockaden zu lösen, die unter anderem der Selbstliebe entgegenwirken. Kann es im Gegensatz auch mal angebracht sein, sich zugunsten der Selbstliebe energetisch zu verschließen?

Tina Tribukait: Ja, wir können und sollten tatsächlich unser Energiesystem schützen, wenn wir etwas, was in unserer Umgebung geschieht, als negativ bewerten. Dann könnten wir zum Beispiel unsere Arme verschränken. Wenn ich bei einem Streit jemandem gegenüberstehe, kann ich mir auch vorstellen, dass ich mich in einer Art Luftballon befinde. Eine andere Strategie, um sich vor negativer Energie zu schützen, wäre es, sich von meinem Gegenüber wegzudrehen. Damit entfernt sich der Fokus meiner Energie sofort vom Geschehen. Das ist eine sehr bewusste Form der Abgrenzung. Subtiler wäre es, dass ich mir diese Schritte einfach vorstelle. Im Sinne der Selbstliebe wäre außerdem folgende innere Haltung hilfreich: »Ich weiß, dass ich ein kostbares, wertvolles Wesen bin. Ich passe auf mich auf. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass alle anderen Menschen genauso wertvoll sind wie ich. Auch diese Form der Energiearbeit unterstützt die Selbstliebe.«

Wir sind über das Bewusstsein verbunden, aber dennoch nicht allen Energiequellen ausgeliefert

Barbara Nobis: Ich komme nochmals zurück auf das »Sich-Verschließen«. Ich lese in spirituellen Büchern immer wieder, dass wir Menschen alle miteinander verbunden sind …

Tina Tribukait: Auch das ist richtig. Dennoch gibt es keine völlige Trennung. Wir sind alle über das Bewusstsein miteinander verbunden. Und das merken wir manchmal, wenn wir an der Kasse in einer Schlange stehen und das Gefühl haben, das jemand von hinten in uns hineinkriecht. Wir werden dann folglich von einer energetischen Quelle beeinflusst. Darüberhinaus wirken auch alle anderen energetischen Quellen in unserem Umfeld auf uns ein. Trotzdem sind wir dem nicht hilflos ausgeliefert. Wir können das ein bisschen steuern, wenn wir feststellen, dass uns eine Energie nicht gut tut. In diesem Fall sollten wir uns von dieser Energiequelle gedanklich oder körperlich abwenden.  

Die Illustration zeigt die Umrisse von drei Köpfen, die über helle (Energie)Linien miteinander verbunden sind.
Wir Menschen sind energetisch verbunden. So spüren feinfühlige Personen, wenn ihnen jemand hinter ihrem Rücken nachschaut. Ein anderes Beispiel: Sie stehen in einer Warteschlange vor der Supermarktkasse und stellen fest, dass Ihnen eine Energie nicht gut tut. Dann ist es ratsam, sich von dieser Energiequelle gedanklich oder körperlich abzuwenden. Foto: Depositphotos.com

Bücher, die Sie unterstützen, durch Energiearbeit (auch) Ihre Selbstliebe zu stärken

Barbara Nobis: Zum Ende eines Interviews frage ich meine Interviewpartner/-innen meist nach empfehlenswerter Literatur. Sehr hilfreich empfinde ich das Buch »Energieheilung: Die Kräfte des Energiekörpers wahrnehmen, harmonisieren, nutzen« von Ann Marie Chiasson. Dieses Werk werde ich demnächst auch auf dieser Website rezensieren. Welche Bücher zur Energiearbeit empfehlen Sie? 

Tina Tribukait: Wenn man bei der Energiearbeit in die Tiefe gehen möchte, würde ich die Literatur von Hartmut Lohmann empfehlen. Sehr gut ist sein Buch »Die Grundlagen der Energieheilung«, dass auch Leser/-innen verstehen werden, die mit diesem Thema bislang nicht in Berührung gekommen sind. Mithilfe des Buches kann man sehr gut mit sich selbst arbeiten. Selbst wenn man so nicht an all seine Blockaden herankommt, kann man durch die Arbeit mit dem Buch in sich vieles auf einen guten Weg bringen. 

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