Rezension Die sichtbare Erfolgsfrau

Lesedauer:	9 Minuten
Buchtitel:	Die sichtbare ERFOLGSFRAU. Das Sieben-Zyklus- Prinzip weiblicher Selbstständigkeit
Lesesterne:	**** (5 von 5 Sternen)
Autor:	Super Sabine (Sabine Krink)
Rezensentin:	Barbara Nobis

Was eine sichtbare Erfolgsfrau ausmacht

Beim Blick auf den Titel  »Die sichtbare Erfolgsfrau schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Ist eine Erfolgsfrau nicht per se sichtbar?  Sabine Krink alias Super Sabine scheint dies anders zu sehen. Viele Geschäftsfrauen, die den Zyklus der Fülle erreichten, würden sich verstecken, so die  Auffassung der Autorin. 

In diesem Zyklus der Fülle schreckten viele Businessfrauen unter anderem davor zurück, ihren Anspruch auf Reichtum zu bejahen und ihre Angst vor der Macht zu transformieren. Demnach ist eine »sichtbare« Erfolgsfrau wirklich reich – so reich, dass sie sich überlegen darf, was sie mit ihrem Reichtum ethisch Korrektes anstellen soll. Im Kapitel zur sechsten Zyklusphase, dem Reichtum, heißt es: 

Regierende Frauen mit sehr viel Geld gibt und gab es nur wenige in dieser Welt, egal, in welche Epoche du schaust. Du betrittst hier Boden, in dem das Männliche vorherrscht. Oft kennst du die Spielregeln dieses teuflischen Männerclubs nicht und fühlst dich dem Spiel mit Geld und Macht hilflos ausgeliefert. Ein ums andere Mal wirst du mit deinen guten Absichten auf die Probe gestellt und möglicherweise gibt es Situationen, in denen du dich selbst als Märtyrerin für das große Ganze opfern wirst müssen.

Quelle: Super Sabine, Die sichtbare Erfolgsfrau, Position 2524, Kindle 

Weibliches Business hat meist eine spirituelle Komponente 

Wer nun glaubt, Sabine Krink würde alle Männer in »Die sichtbare Erfolgsfrau« verdammen, der irrt. Im Gegenteil: Sie lobt die Männer dafür, dass sie ihre Sichtweise des Erfolges als gesellschaftliche Norm etablieren konnten. Auf diesen Erfolg gehen Männer linear zu und verwirklichen ihn.

Aber: Diese männlich geprägte Art des Erfolges entspricht nach Ansicht Sabine Krinks nicht dem Wesen einer Frau. Sie sei dem Kreis-Prinzip verbunden, was beispielsweise der Menstruationszyklus zeige. Frauen, die das lineare, von Männern geprägte Erfolgsmodell lebten, würden sich selbst entmachten. Frauen möchten ihr Business gemäß ihrer Intuition leiten. Diese hängt eng zusammen mit dem (weiblichen) Wissen um das Eingebundensein des Menschen in das Universum und den Planeten Erde. 

Deshalb richtet sich das Buch »Die sichtbare Erfolgsfrau unausgesprochen an jene, die mit einem spirituellen Business erfolgreich sein wollen. Gerade spirituell handelnde Frauen tragen oft einen riesengroßen Rucksack auf ihrem Rücken, angefüllt mit vielen hinderlichen Denk- und Handlungsmustern. Diese halten Frauen davon ab, im Olymp von Reichtum und Macht präsent zu sein und ein weibliches, verantwortungsbewusstes Business vorzuleben.  

Die sichtbare Erfolgsfrau verwirklicht sich nach dem Kreis-Prinzip

Das Buch »Die sichtbare Erfolgsfrau kann als Handlungsempfehlung für einen weiblichen Weg an die Spitze betrachtet werden. Deshalb vergleicht Sabine Krink die sieben Phasen des Business-Prozesses mit jenen Lebenszyklen, die insbesondere die Frauen kennen. Dies sind: Schwangerschaft (Planungsphase), Geburt (Gründung), Kind(heit) (Wachstum), Pubertät (Optimierung), Mutter-Sein/Erwachsen-Sein (Fülle), Wechseljahre/Hingabe (Reichtum) sowie Vollendung (Tod). 

Zur Unterstützung eines jeden Wachstumsschritts finden die Leser*innen am Ende des jeweiligen Kapitels nützliche Praktiken und Fragen. Diese beantworten unter anderem folgende Fragen: Welches Krafttier unterstützt mich in dieser Phase am besten? Welche Pflanzen sollte ich nutzen, um mich und mein Business zu stärken?  Welche Göttinnen und Symbole stehen für meinen jeweiligen Business-Abschnitt? Welche Herausforderungen könnten sich mir in diesem Wachstumszyklus entgegenstellen? Wie meistere ich diese Prüfungen?

In der Phase der Gründung rät Sabine Krink Geschäftsfrauen zum Beispiel, sich mit ihrer Schöpferinnen-Energie zu verbinden. Dazu sollten sie beispielsweise reichlich Wasser trinken. Vorteilhaft ist es auch, die Heilkraft der Petersilie zu nutzen. So sollte die Erfolgsfrau die Petersilie nicht nur essen, sondern sie im getrockneten Zustand fürs Räuchern der Geschäftsräume nutzen. Warum? Petersilie diene der Reinigung und Klärung und sei bereits früher zum Räuchern der Geburtszimmer verwendet worden. In dieser Zeit etwaiger Überforderung und fehlender Euphorie sei es zudem ratsam, sich Rückzugs- und Schutzräume zu schaffen. 

Erfolgsverhinderinnen der nicht sichtbaren Erfolgsfrau

Sabine Krink stellt in »Die sichtbare Erfolgsfrau« zudem jene Denk-und Handlungsmuster vor, die Frauen daran hindern, die nächste Zyklusphase ihres Business zu beginnen. Zu ihnen zählen unter anderem Angst, Scham, Zertifikatswahn sowie die Angst vor Manipulation und (Selbst)verleugnung. Die beiden  letztgenannten Punkte scheinen mir die wichtigsten zu sein, da sie beinahe in jeder Businessphase den Erfolg beeinträchtigen. 

Schauen wir uns deshalb beispielhaft die Angst vieler Frauen an, andere Menschen zu manipulieren. Im Kapitel »die Ohnmächtige« zeigt Sabine Krink, dass Manipulation letztlich nur bedeutet, Einfluss nehmen zu wollen. Hier ähnelt die Manipulation der Kommunikation: So wie wir nicht nicht kommunizieren können (vergleiche Paul Watzlawick) kommen wir auch nicht darum herum, unser Umfeld zu manipulieren. 

Ohnmacht und Opfertum sind tendenziell weiblich

Ein Baby manipuliert bereits seine Umwelt, indem es schreit, wenn es diesen unangenehmen Hunger spürt. Als erwachsener Mensch manipulieren (beeinflussen) wir unser Umfeld selbst dann, wenn wir vorgeben, niemanden manipulieren zu wollen. Dann begeben wir uns (unbewusst) in die Rolle des/der Ohnmächtigen. Wir verharren lieber in der Ohnmacht, weil wir glauben, Macht ginge unausweichlich mit Machtmissbrauch einher. Ist jedoch ein Opfer tatsächlich unschuldig? Sabine Krink ruft dazu auf, die Manipulation zu durchschauen, die mit der Rolle der scheinbar Unschuldigen einhergeht: 

Enttarne dich selbst! Nimm die Verantwortung an und schau dir an, welche Machtaspekte du in dir ablehnst und warum du die Manipulation nicht als wundervolle Möglichkeit deines Selbstausdrucks aktiv einsetzt. Verwandle die Ohnmächtige in eine manipulativ Handelnde, die stets bestmöglich für alle mit Würde, aus der Liebe und mit hoher Entschlossenheit und Verantwortung agiert. 

Quelle: Super Sabine, die sichtbare Erfolgsfrau, Position 2524, Kindle 

Leser*innen, die ihre Ohnmacht in Macht verwandeln wollen, finden am Ende des Kapitels so genannte öffnende Fragen. Sie lauten: Welche Machtaspekte lehne ich ab? Gibt es in meinem Business einen Bereich, wo ich mich manipuliert fühle? Wo manipuliere ich selbst? Was braucht die Ohnmächtige in mir, um meine Macht würdevoll und voller Liebe anzunehmen? Wie kann ich bestmöglich und verantwortungsbewusst manipulieren?

Sicherlich sind diese Fragen hilfreich, um der eigenen Ohnmacht in Ansätzen auf die Schliche zu kommen. Wahrscheinlich werden jedoch manche Leser*innen tiefer einsteigen wollen (und müssen), um bestimmte (Ohn)Machts-Themen zu erlösen, die mit ihren Ahnen zusammenhängen. 

Der kollektive weibliche Schatten hält Erfolgsfrauen in der Unsichtbarkeit gefangen

Apropos Ahn*innen: Sabine Krink rät in »Die sichtbare Erfolgsfrau dazu, sich nicht nur mit den eigenen Schattenthemen zu beschäftigen. Es gelte, auch die Schatten des weiblichen Kollektivs in sich zu fühlen und zu bearbeiten. Denn: Diejenigen, die sich nicht dem kollektiven weiblichen Schatten stellen, erleben diesen unter Umständen in Form von Projektionen. Der Schatten zeigt sich dann beispielsweise als Verrat, als Neid oder als Furcht, den gesellschaftlichen Erwartungen nicht gerecht zu werden.

Die größte Angst vieler Frauen ist es, sich mit ihrem intuitiven Wissen im Außen zu zeigen. Warum? Glücklicherweise werden Frauen heute nicht mehr als Hexen verbrannt. Dennoch wirkt in ihnen die Angst vor dem eigenen intuitiven Wissen nach. So fürchten Heilpraktikerinnen,  als »unseriös« gebrandmarkt zu werden, wenn sie schulmedizinische Praktiken mit magischen Tools wie etwa der Energiearbeit verbinden. 

Die sichtbare Erfolgsfrau in spé benötigt ein starkes Mind-Soul-Set

Für ein erfolgreiches Business ist Sabine Krink ein positives Mindset zu wenig. Es berücksichtige  nicht das Intuitive, die Seele einer jeden Geschäftsfrau. Da die meisten Frauen ihr Business mit Herz und Seele leben, braucht es diese Übereinstimmung zwischen den Gedanken (Mind) und der Intuition (Soul). Ansonsten besteht die Gefahr, auszubrennen und das Herzens-Warum aus dem Blick zu verlieren. 

Es bedarf folglich eines auf Erfolg ausgerichteten Mind-Soul-Sets. Um dieses zu nähren, empfiehlt die Autorin in »Die sichtbare Erfolgsfrau« unter anderem, täglich der Seele zu lauschen. Eine Geschäftsfrau sollte sich außerdem von ihren inneren Lasten befreien. Ein Mittel hierzu ist beispielsweise die tägliche Selbstreflexion. Auf diese Weise kann es einer Selbständigen gelingen, sich positiv auszurichten und die innere Größe anzuerkennen. Das klingt nach viel innerer und äußerer Arbeit. Zudem benötigt diejenige, die als sichtbare Erfolgsfrau der Welt dienen möchte, viel Zeit und einen großen Lernwillen.

Hierfür gibt ihr Sabine Krink allein im Kapitel zum Mind-Soul-Set ein gutes Dutzend Handlungsempfehlungen an die Hand. So rät sie den Selbständigen, sich nicht mehr zu entschuldigen, sondern sich stattdessen wahrhaftig und authentisch zu zeigen. Ein weiterer Tipp bezieht sich auf die bewusste Verwendung von Sprache sowie auf magische Praktiken zur Veränderung des Geldbewusstseins. 

Fazit: »Die sichtbare Erfolgsfrau« ist ein lesenswerter Ratgeber

Sowohl im Kapitel zum Mind-Soul-Set als auch in den anderen Kapiteln erhalten die Leser*innen viele Empfehlungen, um ihren Business-Alltag (noch) besser zu bewältigen. Öffnende Fragen und (meist) schamanische Rituale geben einer Businessfrau, die in der Öffentlichkeit wirklich sichtbar werden will, wertvolle Impulse. 

Es versteht sich von selbst, dass es an der Eigeninitiative der Geschäftsfrau liegt, all diese Anregungen umzusetzen. Möglicherweise wird sie dann bemerken, dass sie weitere Unterstützung benötigt, etwa in Form eines Coachings. 

Und wer würde sich nicht hierfür besser empfehlen, als Sabine Krink, die in diesem Buch sehr freigiebig viele Handlungsempfehlungen gibt? Es versteht sich von selbst, dass das Buch »Die sichtbare Erfolgsfrau« ein Marketing-Instrument der Autorin ist. Es ist jedoch ein vorbildliches Marketing-Tool, das mit vielen Tipps brilliert und die Neugierde auf Sabine Krink als Coachin weckt. In diesem Sinne ist das Buch »Die sichtbare Erfolgsfrau« im positiven Sinn manipulativ.